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Walle wird bunter und grüner

In Politik, Stadt, wörtlich! on 29. März 2014 at 12:47

Dedesdorfer Platz: Grüne freuen sich über Konzept und bevorstehende Entwicklung

Der Kompromiss zur Neugestaltung des Dedesdorfer Platzes ist aus Sicht der Grünen Bürgerschaftsfraktion ein Erfolg – nicht zuletzt auch einer des Bürger-Engagements und der Bürgerbeteiligung vor Ort: „Die nun vorgelegte Planung wäre ohne das große Engagement der Bürgerinitiative so sicherlich nicht entstanden. Statt einer dioxinverseuchten Brache kann der Dedesdorfer Platz nun zu einem Vorzeigeprojekt mit einer großen Freifläche für Aktivitäten, guten Wegeverbindungen und einem hohen Anteil gemeinschaftlichen oder genossenschaftlichen Wohnens entwickelt werden. Ursprünglich sollte der ganze Platz mit Reihenhäusern zugepflastert werden, um möglichst viel Geld in die klamme Stadtkasse zu spülen. Vor diesem Hintergrund wäre es schade, wenn die jahrelang engagierten BürgerInnen ihren hart errungenen Erfolg nun nicht mehr wahrnehmen und mit weiterentwickeln würden“, erklärt der baupolitische Sprecher Carsten Werner im Vorfeld der Beiratssitzung zu diesem Thema.

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen hält den Entwurf für zustimmungsfähig. Die Baufläche an der Sandstedter Straße ist deutlich verkleinert worden. „Die beidseitige Bebauung kann die Straße ohne Durchfahrtmöglichkeit zu einem großen Innenhof machen, an dessen Entwicklung die BewohnerInnen beteiligt werden sollten. Hier könnten GründerInnen und KleingewerblerInnen auch Wohnen und Arbeiten kombinieren – für zeitgemäße Nutzungsmixe kann in Walle hier jetzt viel Raum genutzt werden“, findet Carsten Werner.

Insgesamt ist die vermarktbare Fläche zu Gunsten der Freifläche nochmals um 500 auf 4500 Quadratmeter verringert worden. Statt der Veräußerung zu Höchstpreisen haben nun SelbstnutzerInnen, Genossenschaften und Baugemeinschaften für die meisten Grundstücke ein Vorgriffsrecht. Die Querungswege erschließen das Areal besser für die angrenzenden Quartiere. Es besteht die Möglichkeit zum Abriss des BSV-Vereinsheims, stattdessen könnte z.B. ein Gartenlokal entstehen. „Schon jetzt sind Neugier und Interesse aus anderen Stadtteilen an der künftigen Gestaltung des Arreals am Dedesdorfer Platz spürbar – ich würde mich sehr freuen, wenn hier auch Vorbilder und Pilotprojekte für nachhaltiges Bauen, günstige und ökologische Bauweisen und –materialen und für innovative, zukunftsfähige Grundrisse entstehen. Auch für die Nutzung und Bespielung der neuen Freiräume gilt es jetzt, innovative Angebote und Betriebsmodelle zu entwickeln.

Da u.a. Mittel aus dem Aktive-Zentren-Programm in die Platzgestaltung fließen können und ggf. auch energetische Pilotprojekte gefördert werden können, besteht die Möglichkeit, die Waller Mitte insgesamt zu einem großen Modellvorhaben bürgerschaftlicher und nachbarschaftlicher, integrativer Stadtgestaltung in allen Fasern und vielen Facetten zu machen – „Ich hätte vor einem Jahr nicht im Traum geglaubt, dass ich diesen Satz seriöserweise so schreiben könnte“, fasst Carsten Werner den Stand der Planungen zusammen: „Viele Elemente sind dabei der Beharrlichkeit der Bürgerinitiative zu verdanken – und sie passen (vielleicht jetzt erst) stadtentwicklungspolitisch in die Zeit! Die Freifläche und auch die einzelnen Bauvorhaben bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten und sollen auch weiter in einem gemeinsamen Prozess mit den BürgerInnen entwickelt werden. Wir wollen sie auch dazu ermutigen, diese Einflussmöglichkeiten weiter zu nutzen und ihre Ideen sowie Kompetenzen in die jetzt erst beginnende Entwicklung und konkrete Bauplanung gemeinsam mit den offiziellen Planern und den Bauherren, -damen und –gruppen weiter einzubringen. Schließlich soll die neue Waller Mitte ein Gewinn für Walle bleiben und werden.“